Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 29. September 2012

ein Teil...

...einer selbst geschriebenen Geschichte
Man sagte mir, ich sei nicht daran schuld & auch er sagte es mir in seinen letzten Worten, aber wieso fühle ich mich dann so?

Man sagte mir, ich solle stark sein & am besten nicht vor ihm weinen. Man sagte mir aber nicht, das er starke Schmerzen hätte & kaum noch reden könne. Man sagte mir nicht, das nicht viel Zeit bliebe, man druckste lediglich vor sich hin. 

ein paar Stunden zuvor:
Ich stürmte an der Schwerster vorbei. Und dann war da diese Tür, sie schien mich regelrecht anzuschreien.
Ich blieb stehen. Atmete durch & fing an zu lächeln. Ich dachte an die Worte, die man mir wenige Stunden zu vor sagte. ''Das Beste ist es, wenn du ihm zeigst das du dich freust.'' Die Tür öffnete sich. Ohne Zicken. Nicht wie die Male zuvor. Er hatte den Kopf zum Fenster gedreht, mein Lächeln verschwand. Ich sah jemanden am Ende des Bettes stehen. Ich öffnete die Tür langsam. Sie stand da & redetet mit ihm. Leise. Ich könnte die Worte die sie ihm sagte nicht verstehen. Er drehte sein Kopf so, das er sie ansehen konnte. Keiner der Beiden schien mich zu bemerken. Sie ging zum Fenster, dann zu ihm. Sie küsste ihn, verabschiedete sich & sage laut: ''Sie ist jetzt da.'' Sie kam auf mich zu, umarmte mich & sagte so leise, das ich dachte ich hätte es mir nur eingebildet: ''Du musst stark sein.'' Ohne das ich wollte setze ich meine Maske auf. Langsam ging ich auf ihn zu, wären sie aus Zimmer 313 trat & die Tür schloss. Ihm ging es nicht gut, das könnte ich schon von weitem sehen. Aber jetzt, wo ich neben ihm stand. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Er atmete schwer & er hustete. Ich kämpfte gegen die Tränen. Er hatte die Augen geschlossen, aber er griff blitzschnell nach meinem Arm. Niemand sagte etwas. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn ... was soll ich sagen? ''Danke'', meine Stimme zitterte mehr als sein Körper. ''Danke.. für das Geld, danke für das Geschenk, danke für die Chance. Danke für das Leben.'' Ein lächeln huschte über seine Lippen & ein leises ''Bitte'', bevor er wieder hustetet. Ich sprach weiter: ''Ich hab heute einem guten Freund von dir erzählt. Ich bin wirklich dankbar das es ihn gibt'', meine Stimme zitterte immer stärker,''er sagte, ich soll das was du für mich tust als Kompliment auffassen & ich sollte das Gefühl, das ich schuld sei fallen lassen. Denn egal ob du alles Geld der Welt hättest & ganz oben auf der Liste für ein Organ stehen würdest, müsstest du einen Spender finden.'' Schweigen. Eins, zwei ... dreihundertachtundneunzig. ''Ich muss ...'',husten,''ich muss dir was sagen.'' Seine Stimmer versagte immer wieder & immer wieder hustete er stark. ''Das Geld ... ist längst nicht alles. Es gibt viel mehr ...'',husten,''ich hatte einen Spender, aber ... ich habe mich dagegen entscheiden. Dich trifft keine Schuld'', er hustetet lange & stark. ''Wieso?'' ''Weil ich die OP nicht überstehen würde... Ich weiß es einfach. Ich... habe ... gelebt'', sein husten wurde immer schlimmer & das Sprechen fiel ihm immer schwerer, so das ich mich zu ihm beugen musste um ihn zu verstehen,''du hast dein Leben noch vor dir.'' Ich umarmte ihn & die Zeit schien still zu stehen. ''Ich bin müde.'' ''Versuch zu schlafen, wenn du aufwachst bin ich noch hier'', ich löste mich aus der Umarmung. Er zeigte in die Ecke des Zimmers & beobachtete mich wie ich den Stuhl neben das Bett zog, dann schloss er die Augen. Eins, zwei, drei, vier...piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiip...neun, zehn. Ein Arzt kam ins Zimmer gestürzt & mein Maske viel zu Boden & ich sah alles verschwommen. Eine Frau brachte mich aus dem Zimmer & ich sagte ihr, das ich dort bleiben müsse um darauf zu warten das er (wieder) aufwacht, aber das war ihr egal.
Ohne darauf zu warten das mir irgendjemand etwas mitteilte ging ich den Gang runter,langsam dann schnell, der Geruch nach Krankenhaus löste in mir ein Brechreiz aus. Ich rannte den Gang entlang, die Treppen runter, ich sah nichts mehr. Ich lief so schnell ich konnte. Durch die Tür ins Freie. Ich stolperte & kam zum Fall, nun sahs ich auf der Grünfläche des Krankenhaus & kotze mir die Seele aus dem Leb & weinte bitterlich. Keiner war hier. Eins, zwei,...dreiundfünfzig. Mein Atem ging immer noch schnell & ich zitterte noch immer am ganzen Körper, aber ich schaffte es die Tabletten, die der Arzt mir heute Vormittag verschrieben hatte, & das Wasser aus meiner Tasche zu fischen. Ich stand auf, bevor mich noch jemand fand & in das Krankenhaus steckte, & ging zur Bushaltestelle. Diese Worte & dieses Geräusch werde ich nie wieder los.